Studio France - Januar 2003
Leonardo �ber Leonardo
Eltern
Sie haben sich bereits vor meiner Geburt getrennt, sich aber entschieden, in unmittelbarer
Nachbarschaft voneinander
zu leben. Und sie sind immer da gewesen, alle beide, f�r mich...
Wir lebten in einem sehr armen
(und furchterregenden !) Viertel. Ich sehe immer noch vor mir, wie meine Mutter jeden Tag vier
Stunden ihrer Zeit nahm, um mich aufzusammeln und in eine gute Schule in Beverly Hills zu fahren,
nur damit ich nicht in das College in unserer Nachbarschaft gehen musste, das gef�hrlich und
schrecklich war.
Sie haben mich alles gelehrt, sie haben mir immer geholfen, ohne mir etwas aufzuzwingen.
Sie wussten, seit ich 13 war, dass ich Schauspieler werden wollte. Sie sind es, die mich zu allen
Vorsprechen gefahren haben, die Dialoge mit mir ge�bt haben. Sie haben alle Hebel in Bewegung gesetzt,
damit ich mich entwicklem konnte.
Mein Vater ist f�r mich ein Vorbild; er hat immer gemacht, worauf er Lust hatte und mich
immer ermutigt. In meinen Augen ist er wie Buddha...
* Hollywood
Ich bin in Hollywood aufgewachsen, aber die Welt des Kinos erschien mir an dem Tag zum ersten Mal
greifbar, als ich zur Premiere von "The Thing" von John Carpenter ging - obwohl ich noch sehr
jung war. Es war nicht so sehr der Film, der mich beeindruckt hat, als die Umst�nde seiner
Auff�hrung...
Ich f�hlte mich irgendwie stolz, ein Teil dieser Jungen und M�dchen zu sein, der ganzen Fans, die
den Stars zuriefen. Ich f�hlte die Begeisterung der Leute, die auf dem roten Teppich kamen und
gingen; ich sagte mir, dass f�r diejenigen, die den Film gemacht hatten und die gekommen waren, um
ihn in dieser Atmosph�re anzusehen, dies alles wirklich aufregend sein musste. Ich f�hlte eine
ganz deutliche Verbindung mit dieser Welt des Kinos.
*
Underground
Es war mein Vater, der mich die Kunst lieben lehrte. Und der mich mit jenen Underground-K�nstlern
bekannt gemacht hat, die seine Freunde waren, mit denen er gearbeitet hat:
Robert Williams, Mark Ryden, Erik White, Robert Crumb (der ihn in Hollywood engagiert hat,
am Design des Zeichentrickfilms "Die neun Leben von Fritz the Cat" mitzuarbeiten).
Das hat mir eine andere Vision von der Wirklichkeit gegeben, und ohne Zweifel erkl�rt es, warum
ich mich immer von den Dingen au�erhalb der Norm angezogen f�hle. Ich besitzte viele Werke dieser
K�nstler, die aus dem Untergrund von Los Angeles kommen. Das bringt mich auch immer wieder
zur�ck zu den Bilder meiner Kindheit... * Skulpturen
Ich liebe diesen polnischen K�nstler, den nur wenige Leute kennen: Stanislav Szukalski.
Ich habe ihn dank meines Vaters getroffen, als ich noch sehr jung war... Er ist, in meinen Augen,
ein Bildhauer vom gleichen Rang wie Rodin. Ein k�nstlerisches Genie, und auch eines der am
meisten untersch�tzten.
1893 in Polen geboren, reiste er st�ndig zwischen seinem Geburtsland und den Vereinigten Staaten,
in die sein Vater immigriert war, hin und her, bis er sich schlie�lich 1939 endg�ltig dort
niederlie�. (Er ist 1987 verstorben.) Sein Werk ist eine Verschmelzung aus Art Deco und Art Nouveau,
aber mit einer gewissen Distanz dazu; und man findet selbst Einfl�sse der Maya darin. Es hat eine
unglaubliche Kraft und Energie.
90% seiner Arbeites sind verschwunden, weil sein Atelier w�hrend des Krieges von den Nazis
ausgebombt wurde. Gl�cklicherweise hat er die Gipsabdr�cke seiner Skulpturen aufgehoben, und ich
habe mich an der Finanzierung neuer Modelle beteiligt. Ihr m�sst euch das alles auf meiner Webseite
ansehen. Ich w�rde sehr gerne eine Dokumentation �ber ihn machen. * Los Angeles
Ich liebe Los Angeles. Ich bin dort aufgewachsen, habe dort gelebt, gearbeitet, und ich werde
niemals weggehen. Die Leute wollen L.A. st�ndig herabsetzen und beleidigen, indem sie sagen,
dass dort alles falsch sei: falsche Br�ste, falsche Beziehungen, Sch�nheitschirurgie und immer
nur Geld... Ja, das ist wahr, es gibt viel Oberfl�chlichkeit und Eingebildetsein, aber es kommt
wirklich darauf an, mit wem du dich umgibst und auf welche Weise du es tust.
Ich bin �berall auf der Welt herumgereist, und ich kann Ihnen sagen, dass es mit all diesen
eingebildeten, scheinheiligen Leuten, den "star fucking people" (Leuten, die sich nur �ber die Stars
definieren) in New York angefangen hat ! Ich schw�rme f�r New York, aber ich mag den Snobismus der
New Yorker nicht, wenn sie �ber L.A. sprechen.
Nat�rlich, es gibt die schlechte Seite, die Seite der Hollywood-Industrie. Aber wenn so viele
K�nstler nach Los Angeles kommen, wenn sich in ihren Augen der Planet um diese Stadt in Sachen
Kino dreht, dann kommt das nicht von ungef�hr: es gibt dort eine sch�pferische Energie, eine
Begeisterung f�r den Schaffensprozess, ein Ergriffensein, dass man nirgendwo anders finden kann.
In L.A. liebe ich besonders das Natural History Museum in Downtown, das ein vergessener Teil
von Los Angeles ist, ein Ort, wo niemand hingeht. Und wo man, wenn man doch hingeht, sich
total verliert ! Es ist ein beruhigender Ort.
Mir gef�llt Malibu sehr, wo meine Mutter jetzt ein Haus hat (das war ihr Traum !), und das besonders
abgelegen vom Rest von L.A. ist. Ich gehe oft dorthin, um mich mit ihr am Strand zu treffen. Der
Strand von Malibu erlaubt es au�erdem, seinen Kopf leer zu kriegen. *
Robert De Niro
Er ist es, der mich, in gewisser Weise, in das Metier eingef�hrt hat...
Ich drehte mit ihm meinen ersten Kinofilm. Ich war wirklich sehr jung, und ich begriff nicht einmal
wirklich, dass er DE NIRO war ! Was auch gut war, denn auf diese Weise war ich �berhaupt nicht
sch�chtern.
Er wurde auf der Stelle mein Vorbild. Diese Selbstbeherrschung, dieser Erfindungsreichtum, die Art,
wie er Risiken in sein Spiel bringt, diese Folgerichtigkeit... Ich habe sehr viel gelernt, einfach
indem ich ihm beim Spielen zusah... * Kino
Um meinen bevorzugten Film zu herauszufinden, habe ich tagelang gez�gert. Auf der einen Seite ist es
"Der Fahrraddieb" von Vittorio De Sica. Ich bewundere diese Geschichte und die Art, wie sie
erz�hlt ist. Es ist ein gro�er Film, perfekt. Und der andere Film ist "Taxi Driver" von
Martin Scorsese. Ich glaube, dass "Taxi Driver" derjenige Film ist, der meinem Herzen am n�chsten ist.
Ansonsten liebe ich die Filme von Tarkowski sehr (ich habe das Poster von "Solaris" in meinem B�ro),
au�erdem die Filme von Akira Kurosawa, Francois Truffaut, John Cassavetes... "Eine Frau ohne
Einfluss" (*) - was f�r ein sch�ner Film !
Aber wenn man von den Meistern des Kinos spricht, sind die beiden Namen, die mir sofort durch den
Kopf schie�en, Scorsese und Kubrick. * Rimbaud Ich wusste nicht viel �ber Rimbaud, bis ich ihn in "Total Eclipse" interpretieren musste. Ich habe sein Genie im Moment des Filmens entdeckt. Rimbaud zu spielen, das war leidenschaftlich. Es ist seine rebellische Seite, die mir gefallen hat; er war der franz�sische James Dean seiner Epoche. Er war der Brando der Poesie. * Der Ruf (Reputation)
Am Anfang - nach "Gilbert Grape" und "Romeo und Julia" - hat alles das, was �ber mich gesagt wurde,
mich am�siert. Ich fand, dass es mich mit einem Mal interessanter machte !
Aber nach "Titanic" wurde es total verr�ckt ! Es war vollkommen irreal, es war wie ein enormer Witz.
Wenn ich es richtig bedenke, war es
ein sehr leeres Erlebnis f�r mich, auch negativ.... Ich habe mich in dem, was die
Zeitungen schrieben, nicht wiedererkannt, als sie mich als den h�bschen Jungen oder auch den "Bad Boy"
von Hollywood darstellten. All diese vorgefertigten Meinungen, um dich zu definieren...
Es hat mich wirklich w�tend gemacht. Ich wollte mich nicht treffen lassen, ich wollte mich
schlagen, den Ruhm herausfordern...
Heute ziehe ich es vor, zu versuchen, die Piranhas nicht zu f�ttern, aber es ist noch immer ein
"Work in Progres" ! *
Titanic
Es stimmt, dass ich zun�chst gez�gert habe, diese Rolle anzunehmen. Ich war nicht sicher,
ob ich der Held eines gro�en Hollywood-Vehikels werden wollte.
Mein Ehrgeiz ist es nicht, ein Star zu sein, vielmehr m�chte ich der beste Interpret eines
Charakters sein.
Aber es war f�r mich eine Herausforderung, zum ersten Mal einen Typen zu spielen, der ehrlich
und f�r das Gl�ck begabt ist, nicht so gequ�lt, sondern einfach und verletzlich.
Au�erdem haben wir noch sehr mit Cameron an der Psychologie Jack Dawsons gearbeitet, auf der
Grundlage der ersten Version des Skripts. Die Arbeit mit ihm war sehr intensiv und der Dreh
schwierig, ohne Zweifel der schwierigste, den ich je erlebt hatte; sprechen wir nicht
davon !
Heute finde ich, dass "Titanic" ein gro�artiger Film ist, ein gro�er Film, und ich bin stolz darauf,
daran teilgehabt zu haben... * Malerei
Ich bin begeistert von der Malerei - sicherlich ein Einfluss meines Vaters.
Meine liebste Erinnerung an die Dreharbeiten zu "Der Mann in der eisernen Maske" in Paris sind die
Besuche im Mus�e d'Orsay.
Die Liste der Maler, die ich verehre ist zu lang, als dass ich sie Ihnen zitieren k�nnte. Ich liebe
Dounaier Rousseau. Er ist m�glicherweise mein Lieblingsmaler. Ich f�hle mit ihm, dass er aus der
K�nstlerszene der Impressionisten verbannt wurde, dass er beinahe als ein Zur�ckgebliebener angesehen
wurde. Er malt wie ein Kind, und das ber�hrt mich. Ich liebe seine Naivit�t und auch, dass er den
Mut zu dieser Naivit�t hatte, in einer vorwiegend feindseligen Umgebung. Die Dschungelszenen,
in die die Bildelemente in falscher Proportion hineingemalt wurden - aber er macht das so, dass
sie gut proportioniert aussehen ! - sagen mir viel.
Ich mag au�erdem Soutine und Modigliani. Ich besitze einige Kunstwerke, und ich bin stolz darauf.
Neben den Illustratoren aus Los Angeles, die mir mein Vater bekannt gemacht hat, und von denen ich Ihnen
schon erz�hlt habe, sammle ich Gem�lde von Basquiat und besitze au�erdem einige kleine Sachen von
Andy Warhol. *
�kologie
Ich habe zwei Passionen im Leben. Das Metier des Schauspielers und der Kampf f�r die Umwelt.
Das ist der Grund, warum auf meiner Webseite auch von �kologie und den Gefahren die Rede ist, die
diesen Planeten bedrohen.
Ich habe nicht nur Geld �ber meine Stiftung gespendet, ich versuche auch
sehr eingebunden zu sein. Ich habe die letzte Kampagne gef�hrt, die Bush �berzeugen sollte, nach
Johannesburg zu gehen, um zu versuchen, die Gefahren abzuwenden, vor denen uns alle Wissenschaftler
warnen. Aber er ist nicht gegangen.
Niemand m�chte �ber die Umwelt sprechen, man weigert sich,
die Zusammenh�nge zu sehen, die zwischen der Erw�rmung des Planeten, dem Anstieg der
Luftverschmutzung und der wachsenden Zahl an Naturkatastrophen, die sich zur Zeit ereignen,
bestehen. Sehen Sie sich die �berschwemmung an, die es diesen Sommer in Prag gab, New Orleans ist
unter Wasser, es gibt jede Woche einen neuen Wirbelsturm, St�ck f�r St�ck schmilzt das Eis in der
Antarktis ab, und die ganze Welt betreibt den Vogel-Strauss-Politik, es ist absurd !
Es ist aus diesen Gr�nden, warum ich das Interview mit Bill Clinton �ber dieses Thema f�r den ABC
gemacht habe. Diese Dokumentation wurde nicht sehr beachtet, denn die �kologie interessiert
praktisch niemanden in den USA. Zus�tzlich geben die Fernsehsender darauf acht, mit ihren
Sendungen die �lgesellschaften nicht zu ver�rgern. Aber sie werden es nicht verhindern: ich werde
demn�chst eine weitere Dokumentation f�r den Sender PBS machen. Es hat sich herausgestellt, dass
die Erde w�hrend der Eiszeit eine Temperatur�nderung von 4 oder 5 Grad zu heute aufwies. Nun, heute
haben wir
schon zwei Grad mehr... Ich habe Angst zuzusehen, wie die ganze Welt sich etwas vormacht !
* Marlon Brando
Brando repr�sentiert alles f�r mich. Es sind vor allem seine Filme aus den 70ern, die mich gepr�gt
haben. Er hatte in ihnen eine besondere Art des nat�rlichen Darstellens entwickelt, die faszinierend
ist. Ich denke, dass er f�r alle Schauspieler DAS Modell ist.
W�hrend einer langen Zeit habe ich davon getr�umt, ihm zu begegnen, und war dann schon von vornherein
wie versteinert... Und dann... ist es wirklich passiert ! Die Gelegenheit ergab sich w�hrend eines
Workshops f�r Schauspieler, der nur einen Tag lang dauerte, und es ergab sich, dass er da war !
Sie h�tten meinen Kopf sehen sollen ! Er ist ein interessanter Typ, mehr erz�hle ich Ihnen nicht.
Interessant ! *
Ber�hmtheit
Als mir Woody Allen eine kleine Rolle anbot, die eines verdorbenen und verw�hnten jungen
Schauspielers, hat mich das am�siert. Der Titel des Films - "Celebrity" - gefiel mir; ich fand,
es war so, als ob man all den Gazetten eine lange Nase drehen w�rde...
Und dann war es cool, mit ihm zu arbeiten. Ich konnte mir noch nicht vorstellen, was nach
"Titanic" tats�chlich passieren sollte ! Zur gleichen Zeit muss man trotzdem die guten Seiten
einer Sache sehen, und sich sagen, dass es kein solches berufliches Gl�cl geben kann, ohne die
Kehrseite der Medaille in Kauf zu nehmen...
Der einzig positive Aspekt der ganzen Tollheit, die dem Erscheinen und Erfolg der Films "Titanic"
folgte, der einzige Vorteil der Bekanntheit, war, dass sie mich in eine Position gebracht hat, die
mir die M�glichkeit gibt, zum Beispiel den Dreh eines Films wie "Gangs of New York" zu auszul�sen.
Ohne "Titanic" h�tte ich wahrscheinlich niemals mit Scorsese und Spielberg arbeiten k�nnen.
F�r einen Schauspieler ist der einzige Nutzen des Ruhmes, dass er dir die Mittel gibt, dir deine
Projekte besser ausw�hlen zu k�nnen. *
Scorsese
Der erste Film von Scorsese, den ich gesehen habe, war "Les Nerfs � vif" ("Die Nerven blank" - Cape
Fear???)... Dann habe ich sie alle gesehen, "Mean Streets" und die anderen. Ich liebe sie alle.
"La valse de pantins" (The King of Comedy"???) war sehr schnell einer meiner Favoriten, bis
"Taxi Driver" seinen Platz eingenommen hat, den ich unz�hlige Male gesehen habe.
Das ist der Film, der wirklich am Ursprung einer ganzen Generation von
Regisseuren lag, der unabh�ngige Film-Leuchtturm, der alle anderen beeinflusst hat. Und die
Interpretation von De Niro, erinnerte an nichts, was man jemals zuvor gesehen hatte. Scorsese ist
ein fabelhafter Regisseur, der dir alles an einem Film nahebringen kann. Das ist selten.
Bevor ich ihn �berhaupt getroffen hatte, habe ich bei einer Versteigerung des 'American Film
Institute' ein von Scorsese signiertes Plakat von "Raging Bull" erworben, und die Boxhandschuhe
von De Niro. * Gangs of New York
Es war ein alter Traum, mit Scorsese zu arbeiten. Gewiss, die Dreharbeiten waren lang und schwierig,
aber ich habe jede Minute dieses Abenteuers genossen, das auf alle F�lle, bis auf diesen Tag,
meine sch�nste Kinoerfahrung gewesen ist: sowohl die Entstehung des
Projekts, das Casting, als auch die Entwicklung des Skripts...
Es reicht, eine halbe Stunde mit Scorsese zu verbringen, um dabei mehr zu lernen als auf jedweder
Filmschule. Nun stellen Sie sich vor, Sie haben die Chance, fast neun Monate mit ihm zu
verbringen !
Dar�ber hinaus war der Film eine Gelegenheit, mit Daniel Day-Lewis zu arbeiten, der einer der ganz
gro�en Schauspieler ist. Mit einer solchen Intelligenz, und nat�rlich, einer solchen Hingabe...
W�hrend des Mittagessens h�rte ich ihn nebenan seine Fleischermesser sch�rfen ! Was ihn aber nicht
daran hinderte, ganz im Gegenteil, angenehm, sehr offen und wirklich kooperativ zu sein.
* Spielberg
Nicht schlecht, Scorsese und Spielberg aneinander zu reihen, nicht wahr ? [Lacht.]
Au�erdem hatte der Geist von "Catch Me If You Can" vielmehr von einem Independent-Film,
der in einem entfesselten Rythmus gedreht wurde, als von einer gro�en Hollywood-Produktion.
Ein bisschen wie "Gangs of New York".
Scorsese und Spielberg sind zwei Meister, und sie sind sehr verschieden, selbst wenn du dieselbe
Aufregung versp�rst, mit ihnen zusammen zu arbeiten: du wei�t, du bist in den besten H�nden !
Scorsese ist vielleicht etwas mehr an den Details orientiert, w�hrend Spielberg sich vor allem
auf das Ensemble konzentriert. Was sie sicherlich gemeinsam haben, ist ihre F�higkeit - selbst
wenn alles f�r den Dreh vorbereitet ist - ihre Meinung innerhalb einer Minute zu �ndern, wenn sie
bemerken, dass ihre neue Idee besser funktioneren wird. Trotz ihre Status, trotz ihres Karrierewegs,
sind sie wirklich Abenteurer. * Appian Way
Appian Way, das ist der englische Name der Via Appia, der Stra�e, die ich alle Tage nehmen musste,
um zum Set von "Gangs of New York" zu gelangen. Eine Stra�e, die von Gr�bern ges�umt ist, die alle
gro�en Ereignisse der r�mischen Geschichte gesehen hat, vom Aufstieg bis zum Fall Roms. Das ist
eine sehr symboltr�chtige und sehr m�chtige Stra�e.
Sie hat den Namen f�r meine Produktionsfirma gegeben. Die Idee ist nicht, einer der gro�en
Produzenten oder einer dieser "Player", die Hollywood machen, zu werden. Es geht vielmehr darum,
originelle Skripte zu entwickeln und mit den Drehbuchautoren zusammen arbeiten zu k�nnen, ohne sie
kurz vor der Realisierung eines Projekts an die Studios zu verlieren. Ich entwickle selber
Projekte, aber nicht alleine. Ich lese eine ganze Menge, aber ich bin meistens von einer sehr
guten Crew umgeben. Wir sind nur sechs oder sieben Leute, die hier arbeiten. Appian Way ist ein
Ort, der offen ist f�r Entdeckungen. Im Moment ist alles am Entstehen, es wird noch nichts gedreht.
* Biografien
Unter meinen Projekten ist "The Aviator" �ber Howard Hughes, das ich mit Martin Scorsese machen
werde, und das mehr auf den leidenschaftlichen Flieger als auf den gro�en Hollywoodstar, der er war,
ausgerichtet sein wird. Und "Alexander der Gro�e", der mit Baz Luhrmann gedreht wird. Ein wirklich
enormes episches Projekt, f�r das es noch noch immer keinen best�tigten Drehtermin gibt.
Ich stelle fest, dass ich eine unglaubliche Anzahl von Biopics in meiner Karriere gemacht habe.
"This Boy's Life" war eine Biographie, "Total Eclipse" und "The Basketball Diaries" ebenso, ganz
wie "Catch Me If You Can" von Spielberg. Und falls "Bombshell" realisiert wird, mit Lasse Hallstr�m, ist
auch das eine wahre Geschichte !
Falls dies nicht ausgeglichen sein sollte, so kann ich nicht leugnen, dass ich mich von Filmen
angezogen f�hle, die von wahren Begebenheiten inspiriert sind. Sie sind viel interessanter als 90 % aller
Fiktion. Diese wahren Geschichten sind meistens Geschichten, die du dir niemals h�ttest ausdenken
k�nnen; sie sind auch fantastischer, tiefer, einzigartiger.... * |
�bersetzt von anlimara
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