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FHM Deutschland - November 2003
Leonardo DiCaprio
Der 28-j�hrige Schauspieler hasst Fitnessstudios. Aber er beschwert sich nicht gern. Interview: Martyn Palmer
Du und dein bester Freund Tobey Maguire, Ihr seid jetzt Superstars. Denkt ihr manchmal zur�ck
an die wilden alten Tage, um auf dem Boden zu bleiben?
Wir leben noch immer in den alten Tagen.
Die 'New York Times' behauptet, die alten Partyzeiten seinen vorbei und du seist jetzt erwachsen.
Wei�t du, die Leute sagen Sachen, die dann falsch interpretiert werden. Ich m�chte das nicht
kommentieren. Ich habe mich bestimmt ver�ndert, seit ich jung war. Aber die Partys? Ich finde das
nicht lustig, wie die Leute darauf herumreiten.
Aber das wollen die Leute wissen.
Ja, und ich hab keine Ahnung, warum. Ich wei� nicht, warum das so interessant oder faszinierend sein
soll.
Liest du nie solche Artikel �ber andere Promis?
Nat�rlich lese ich die ab und zu. Aber ist das was Schlimmes? Mir ist klar geworden, dass, sobald
jemand im Rampenlicht steht, die Medien ihn kategorisieren. "Der passt in die Schublade" oder "Der
ist so und so sagen sie. Sie wollen dich definieren und dir einen Stempel aufdr�cken.
Also stimmen die Geschichten �ber deine n�chtlichen Partys und die Versp�tungen am Set w�hrend
der Dreharbeiten zu 'Gangs of New York'?
Es ist l�cherlich, was die Leute behaupteten, als ich 'Gangs of New York' drehte. Martin Scorsese
kann das best�tigen: Ich war jeden Tag da, es war einer der h�rtesten Jobs, die ich je hatte. Wir
haben neun Monate gedreht, ich war in jeder Szene und habe st�ndig gearbeitet. K�rperlich war das
sehr anstrengend. Aber die Presse hatte ja ihren Stempel und musste etwas schreiben. Sie haben ja
sonst keine Informationen bekommen, deswegen haben sie darauf herumgehackt. Ich hasse es, mich zu
beschweren, wirklich.
Aber die Filmindustrie arbeitet nun mal mit solchen Kategorien.
Ich m�chte mich ja auch wirklich nicht dar�ber beschweren, wie die Medien Menschen darstellen.
Aber es muss Raum geben f�r Ver�nderungen und Entwicklungen. Ich w�nsche mir manchmal, dass mehr
nach meiner Arbeit gefragt wird. Aber so ist nun mal das Gesch�ft.
Also, mit wem gehst du aus?
(Leo sch�ttelt den Kopf und grinst)
Magst du diese Spekulationen �ber dein Privatleben nicht?
Das ber�hrt mich nicht, weil ich mich nicht damit besch�ftige. Ich gehe damit fast so um, als ob es
sich um eine andere Person dreht, gar nicht um mich.
Kannst du auf die Stra�e gehen, ohne verfolgt zu werden?
Naja, ich bin ja nun schon seit einigen Jahren in dieser Situation. In manchen St�dten in Europa ist
es hart. Das Problem sind nicht mal die Fans, sondern die Paparazzi. In London zum Beispiel ist es
verr�ckt. Ich wei� nicht, wie Madonna es schafft, dort zu leben.
Verkleidest du dich, wenn du aus dem Haus gehst?
Nein, ich gebe mich nie f�r jemand anders aus. Oder nennst du ein Baseballcap eine Verkleidung?
In 'Gangs of New York' pr�gelst du dich st�ndig. Wie war das Training daf�r?
Ich habe zehn Pfund Muskelmasse zugenommen. Ich habe trainiert wie ein Verr�ckter.
Magst du Eisen fressen?
Nein. Das ist das Letzte, was ich auf diesem Planeten freiwillig tun w�rde. Ich habe sechs Monate
f�nfmal die Woche trainiert. Und dann wurde das Projekt sieben Monate verschoben, also musste ich
weiter trainieren. Ich hasse es, ins Fitnessstudio zu gehen. Ich hasse Gewichte heben, das gibt
mir gar nichts.
Aber du warst ziemlich muskul�s. W�rdest du f�r etwas k�mpfen, an das du glaubst, so wie es
deine Rolle Amsterdam im Film tut?
Absolut. Aber auf eine andere Art.
F�r was w�rdest du k�mpfen?
Ich w�rde f�r den Umweltschutz k�mpfen. Ich glaube, dieses Thema hat noch nicht mal ann�hernd die
Aufmerksamkeit bekommen, die es verdient. Und ich denke, wir, die Vereinigten Staaten, k�nnten eine
Menge daf�r tun, dass sich das �ndert.
Wenn w�rde passieren, wenn du wie Amsterdam in 'Gangs of New York' deine Freundin mit einem
anderen Kerl erwischen w�rdest?
Ich denke, das kommt auf die Situation an. Aber ich bin nicht so wie Amsterdam. Das ist nur eine
Rolle.
Du kennst Cameron Diaz seit Kindertagen. Hat dir das geholfen, ihren Freund zu spielen?
Ja, ich glaube, es war leichter. Es war auf jeden Fall ein gutes Gef�hl, sich vorher zu kennen.
Angeblich musste Scorsese die Liebesszenen noch einmal drehen.
Davon wei� ich nichts.
In deinem letzten Film 'Catch Me If You Can' spielst du Frank Abagnale, einen genialen
Trickbetr�ger, der unter anderem ohne Ausbildung als Pilot gearbeitet hat. Hast du Frank getroffen?
Ja, Frank hat mir sehr geholfen. Ich habe einige Tage mit ihm verbracht und ihm viele Fragen gestellt,
wie er aus bestimmten Situationen rauskommen w�rde, wie er mit Frauen umgeht und wie er eine
Bankangestellte verf�hren w�rde. Aber am meisten habe ich gelernt durch die Dinge, die er unbewusst
tut. Zum Beispiel fragte ich ihn: "Wie w�rdest du am Telefon klingeln, wenn du versuchst, bei der
Bank einen ungedeckten Scheck einzul�sen?" Er antwortete pl�tzlich mit einem S�dstaatenakzent. Ich
fragte ihn: "Merkst du, was du tust?" Er antwortete: "Nein, was tue ich?" Er schl�pfte unbewusst in
verschiedene Pers�nlichkeiten und ich glaube, er benutzte den S�dstaatenakzent, weil er meinte,
der w�rde seiner Stimme mehr Autorit�t verleihen. Er selbst war sich dar�ber gar nicht im Klaren.
Seine Betr�gergeschichte war schon seit 20 Jahren in Hollywood im Umlauf. Steven Spielberg und du,
ihr habt sie schlie�lich umgesetzt.
Ja, das stimmt. Ist das nicht fantastisch? Es ist wie eine von Franks Betr�gereien. Wie viel Geld
er wohl verdient hat durch die Vorsch�sse auf all diese Filme, die nie gedreht wurden? Ungef�hr
zehn verschiedene Leute wollten den Film machen, haben es aber nicht geschafft. Sogar Tom Cruise war
dabei.
Jetzt hat Spielberg die Filmrechte an 'Tim und Struppi' gekauft. Wirst du Tim spielen?
Als Kind habe ich 'Tim und Struppi' geliebt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Spielberg das macht.
Bist du sicher?
Er hat jedenfalls die Rechte gekauft.
Das bedeutet nicht, dass er den Film macht. Ich habe keine Ahnung, ich m�sste erst das Drehbuch
lesen.
Was l�uft eigentlich zurzeit in deinem CD-Player?
Coldplay. Ich liebe Coldplay. Coole Band.
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